Bisher war ich immer jemand, der sich alle Schuhe, die man ihm hingestellt hat, auch angezogen hat.

Und dann habe ich versucht, sie mir passend zu machen. Weil ich dachte, da stimmt vielleicht was nicht mit mir, oder ich habe da ein Thema, das muss ich mir anschauen, etwas nicht aufgearbeitet, einen blinden Fleck sozusagen.

 

Einer der wichtigsten Ecksteine beim Radikal ich Sein ist:

Lerne zu unterscheiden, was ist wirklich meine Angelegenheit und was ist die Angelegenheit des anderen? Und kümmere dich nur um die deine. Damit hast du schon genug zu tun.

 

Erkenne, wie du tickst und sei ok damit.

 

Ich erkenne immer besser, was ich bin, also was von mir kommt, und was nicht.

Zum größten Teil bin ich mit den Dingen ok, so wie sind. Das macht es umso leichter für mich, zu erkennen, wenn was nicht rund läuft.

Das Alarmsignal ist für mich immer ein Gefühl, dass ich nur als Widerstand oder als „nicht im Reinen mir mir“ definieren kann.

 

Wenn ich also diese Energie spüre, also mein Alarm losgeht, dann schaue ich sofort hin und frage mich, was ist das für ein Widerstand?

Kommt er von mir oder von außen, von anderen?

Wenn es innerer Widerstand, ist der von mir kommt, dann untersuche ich genau, was da los ist. (Wie du eigene innere Blockaden gehen lassen kannst, erfährst du hier.)

Da ich mich inzwischen gut kenne, weiß ich inzwischen, wie ich ticke.

 

Das heißt, ich weiß, dass ich auf bestimmte Dinge tatsächlich mit Widerstand reagiere. Z. B. fühle ich mich in großen Menschenansammlungen nicht besonders wohl.

Ich arbeite auch am liebsten alleine und funktioniere da am besten.

Früher dachte ich noch, da wäre ich nicht richtig und hätte noch was zu lernen oder noch eine Schwäche in mir zu überwinden, aber nein, es ist eben einfach so, ich mag keine Gruppen, fertig.

Was aber nicht heißt, dass ich mich nicht doch manchmal ganz bewusst in eine solche Gruppenerfahrung hineinbegebe, weil ich vielleicht etwas lernen will, was man nur in einer Gruppe erfahren kann.

 

Ich hatte hier einen echten Durchbruch, als jemand einer Freundin von mir erklärte: Du bist jemand, der Struktur und Ordnung braucht! Das ist ungeheuer wichtig für dich, da funktionierst du am besten!

Ist das nicht befreiend, zu wissen, wie man tickt und was man braucht und ok damit zu sein?

 

Wenn der Widerstand von anderen kommt.

 

Manchmal ist es aber auch so, dass ich den Widerstand der anderen zu mir spüre.

Ein Beispiel. Ich setze mich auf einer Gartenparty neben eine unbekannte Frau, und ich merke sofort, wie sie mich von oben bis unten abschätzig beäugt. Wenn ich zu ihr hinsehe, schaut sie weg. Ich scheine irgendetwas in ihr zu triggern.

Es fühlt sich unangenehm an, aber nachdem ich mich innerlich überprüft habe, weiß ich, dass ich im Frieden mit mir und ruhig bin, also hat sie offenbar ein Problem mir mir.

Früher hätte ich mich entfernt oder weggesetzt. Früher wäre ich sogar auf das ungute Gefühl aufgesprungen und hätte gedacht, so eine dumme Kuh, wie die mich hier anguckt, wer ist das denn, die ist ja doof.

Heute halte ich solchen Widerstand ganz bewusst aus. Ich drehe mich sogar zu ihr, spreche sie an und lächle ihr zu.

Sie reagiert irritiert, aber der Widerstand wird weniger.

 

Später ergibt es sich, dass wir noch mal zusammenstehen und ins Gespräch kommen. Und ich merke, wie das ungute Gefühl verschwunden ist. Die Frau hat ihre Haltung geändert und ist sehr nett zu mir und wir haben sogar einiges gemeinsam.

 

Merke: Du kannst nichts gegen die Meinung der anderen über dich tun. Aber lass dich dadurch nicht aus deiner inneren Ruhe herausbringen.

 

Wenn andere übergriffig sind und dich sogar angreifen.

 

Nun kommt es aber auch vor, daß du eigentlich ganz im Frieden mit dir bist und plötzlich, aus heiterem Himmel, haut dir jemand verbal „eine rein.“

 

Ist mir auch neulich passiert. Oft kommt es in Form eines spontanen Kommentars, der wie ein Seitenhieb wirkt.

 

Natürlich ist das nicht in Ordnung, Und hier ruhig zu bleiben, ist wirklich eine Übung, denn man fühlt sich beurteilt und herabgesetzt.

 

Auf so etwas schlagfertig zu reagieren, schaffen die wenigsten. Also, ich jedenfalls nicht.

Besser ist es, sich zu zwingen, nicht sofort zurückzuschnappen, sondern erstmal ganz bewusst tief ein- und auszuatmen. Und dann kann man z. B. sagen, Aha…..ist das so?

Die große Falle ist, dass hier automatisch unser Ego anspringt und das will sich immer verteidigen.

Dabei merkt es nicht, dass es dabei alles noch viel schlimmer macht.

Der innere Frieden ist dahin und man fühlt sich verletzt und falsch und wertlos.

Deswegen: Übe das „nicht reagieren“!

Spüre zwar, wie die Verteidigungsmechanismen in dir anspringen, aber entscheide dich – bewusst – dagegen.

 

Eine andere Möglichkeit ist, die Herabsetzung des anderen einfach anzunehmen.

Und zu sagen, ja, das kann gut sein. (Aus deinem Blickwinkel)

Oder: Ja, ich kann verstehen, dass du das so siehst.

Auch das ist eine Form von innerer Widerstandslosigkeit und Durchlässigkeit, die sehr kraftvoll ist.

 

Vergiß nicht: das Urteil anderer über dich sagt NUR etwas über die anderen aus, aber nichts über dich.

 

 

Wie gehst du damit um, wenn andere über dich urteilen? Bitte hinterlass einen Kommentar, so dass auch andere was davon haben.

Alles Liebe

Gabi

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