Was wir von Corona lernen können?
Erwarte das Unerwartete. Befürchte es nicht.
Denn wenn wir unsere Perspektive vom Befürchten ins Erwarten wechseln können, kommen wir raus aus der Opferrolle.
Das Befürchten ist das, was wir gerade kollektiv beobachten können.
Eine diffuse Angst, die sich breitmacht und sich zu einer generellen Furcht vor dem Ungewissen auswächst.
Wenn wir nicht aufpassen, wird die Angst unser Herz immer mehr umschließen, wie es auch die Herzkranzgefäße tun, übrigens auch Koronarien genannt.
Je unklarer die Angst, desto machtvoller wird sie.
Was geht da wirklich vor sich?
Das Corona Virus tut uns gerade einen großen Gefallen.
Ich weiß, das wird wieder einige Abmeldungen von meinem Newsletter zur Folge haben, aber sei´s drum 😉
Corona – diese unsichtbare Bedrohung – erinnert uns nämlich daran, dass wir alle miteinander verbunden sind. Egal wie viele Barrieren und künstliche Abtrennungen wir zwischen uns aufbauen.
Corona zeigt uns, wie machtvoll die Angst in uns sein kann, wenn wir ihr freien Lauf lassen.
Corona führt uns auch vor Augen, wie schnell unser als gegeben vorausgesetztes „normales“ Leben in den Ausnahmezustand kippt. Abgesagte Messen, die Wirtschaft bricht ein, die Lebensmittel werden knapp….?
Corona zwingt uns, ganz genau hinzuschauen. Wenn wir unserer Angst Herr werden wollen, müssen wir konkret werden, denn erst mit dem sehr genauen Hinschauen entlarven wir die scheinbare Bedrohung als ein großes Schauspiel. Ja, vielleicht sogar als einen zahnlosen Tiger.
Corona schenkt uns also eine neue Möglichkeit der Bewusstwerdung.
Es führt jedem einzelnen von uns vor Augen, wie wir mit dem Unerwarteten umgehen.
Und, uns sollte schon klar sein, daß das Leben in Wahrheit alles andere als ein vorgezeichneter, zu erwartetender Prozeß ist?
Solange du also noch nicht in Quarantäne geschickt wurdest, ist es eine gute Idee, schon mal im Kleinen das Unerwartete zu üben.
Dann können dich große Veränderungen nicht mehr so erschüttern;)
Kommt z. B. jemand nicht zur Verabredung?
Wie groß ist dein Widerstand? Ärgerst du dich?
Denkst du dir, deine Zeit wurde verschwendet? Oder machst du dich innerlich weit, bist ok damit und genießt das unerwartete Zeitfenster?
Ich freue mich inzwischen regelrecht, wenn mir sowas passiert!
Ich lasse in meinem Alltag bewusst Platz, um meinen Impulsen folgen zu können.
Oft gestalten sich dann Tage völlig anders als gedacht.
Je mehr ich loslasse von der Erwartung, wie etwas zu laufen hat, kann ich beobachten, wie sich die Dinge auf schon fast wundersame Weise fügen.
Das Unerwartete erwarten bedeutet auch, dem Leben zu überlassen, auf welche Art sich deine Pläne und Wünsche entwickeln werden.
Das Leben hat immer noch eine viel bessere Idee in der Hinterhand, als du es dir hättest träumen lassen.
Das Beste, was du dabei tun kannst?
Kenne dich selbst!
Mach dir ganz bewusst, was DEINE ureigenen Fähigkeiten und Talente sind.
Sie helfen dir dabei, dich in dem immer neuen, leeren Raum des Ungewissen besser zurechtzufinden.
Und eben nicht in Angst zu verfallen.
Vielleicht bist du jemand, der gut mit Menschen kann?
Oder der gut darin ist, den Überblick zu behalten.
Oder du hast eine gute Intuition, auf die du dich verlassen kannst?
Erkennst du schnell das große Ganze oder bist du gut darin, auf die Details zu achten?
Jeder von uns ist gut in etwas und jetzt ist die Zeit, sich genau auf diese DEINE Fähigkeiten zu besinnen.
Sie sind dein verläßliches Werkzeug, um unbekannte und unerwartete Situationen bestens zu meistern.
Und wenn wir uns alle damit zusammentun, hat Unbewusstheit in Form von Angst keine Chance mehr, sich um unsere Herzen zu schließen.
Hab eine schöne, unerwartete Zeit!
Mit dir auf dem Weg
xxo
Hey Gabi, geiler Text! Habe mich gerade einmal in den Zustand versetzt, das Unerwartete zu erwarten. Das hat mich schlagartig in einen Jetzt Zustand katapultiert. Mit östlicher Zunge könnte man sagen ein toller Koan.
Hallo Gabi,
Du bringst es auf den Punkt, klasse, weiter so und viel Spaß dabei
Margit
Klarbrief